Winterreise, D911 - I. Gute Nacht
Fremd bin ich eingezogen,
Fremd zieh' ich wieder aus.
Der Mai war mir gewogen,
Mit manchem Blumenstrauß.
Das Mädchen sprach von Liebe,
Die Mutter gar von Eh',
Das Mädchen sprach von Liebe,
Die Mutter gar von Eh',
Nun ist die Welt so trübe,
Der Weg gehüllt in Schnee.
Nun ist die Welt so trübe,
Der Weg gehüllt in Schnee.
Ich kann zu meiner Reisen,
Nicht wählen mit der Zeit,
Muß selbst den Weg mir weisen,
In dieser Dunkelheit.
Es zieht ein Mondenschatten,
Als mein Gefährte mit,
Es zieht ein Mondenschatten,
Als mein Gefährte mit.
Und auf den weißen Matten,
Such' ich des Wildes Tritt.
Und auf den weißen Matten,
Such' ich des Wildes Tritt.
Was soll ich länger weilen,
Daß man mich trieb hinaus?
Laß irre Hunde heulen,
Vor ihres Herren Haus.
Die Liebe liebt das Wandern,
Gott hat sie so gemacht.
Von einem zu dem andern,
Gott hat sie so gemacht.
Die Liebe liebt das Wandern,
Fein Liebchen, gute Nacht!
Von einem zu dem andern.
Fein Liebchen, gute Nacht!
Will dich im Traum nicht stören,
Wär schad' um deine Ruh',
Sollst meinen Tritt nicht hören
Sacht, sacht die Türe zu!
Schreib' im Vorübergehen
An's Tor noch gute Nacht,
Damit du mögest sehen,
An dich hab' ich gedacht.
Schreib' im Vorübergehen
An's Tor noch gute Nacht,
Damit du mögest sehen,
An dich hab' ich gedacht.
An dich hab' ich gedacht.